BeschreibungRisse in Stahlbetonkonstruktionen werden von nicht Sachkundigen fälschlicherweise oft als Mangel, also als Fluch betrachtet. Bauingenieure hingegen wissen, dass das Prinzip des Werkstoffs Stahlbeton darauf beruht, dass Risse im Beton entstehen und die Stahlbewehrung dort die Zugkräfte allein übernimmt. Risse sind in Stahlbetonkonstruktionen somit unvermeidlich, ja im eigentlichen Sinne sogar unerlässlich. Sie sind nur dann ein Mangel, wenn ihre Breite die vorgesehene Funktion und / oder das Aussehen des Bauteils kompromittiert. Darüber hinaus hat die Rissbildung in Stahlbetonkonstruktionen einige wünschenswerte Auswirkungen, an erster Stelle den teilweisen Abbau von Zwangsschnittgrössen, die sich bei statisch unbestimmter Lagerung und bei äusserer oder innerer Behinderung von Verformungen ergeben. Auch der Abbau von Spannungsspitzen durch die Umlagerung von Zugspannungen wird erst durch Rissbildung möglich. Insofern sind Risse in Stahlbetonkonstruktionen also ein Segen. Der Kurs beleuchtet die Grundlagen und Zusammenhänge zwischen Zwang und Rissbildung, den Einfluss der Rissbildung auf Verformungen, insbesondere Durchbiegungen von Stahlbetonbauteilen, die Möglichkeiten der gezielten plastischen Bemessung im Grenzzustand der Tragfähigkeit sowie die Begrenzung der Rissbreiten im Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit. Während im ersten Teil des Kurses die genannten Themen grundlegend behandelt werden, zeigt der zweite Teil die Umsetzung im Bemessungsalltag unter Verwendung von Finite Elemente Software auf. Der Stoff wird in beiden Kursteilen von mehreren einfachen und überschaubaren Beispielen begleitet, an denen die Grundlagen verdeutlicht werden.
PublikumBauingenieure
Dauer1 Tag
Startkursdatum16.05.2025
Endkursdatum16.05.2025
OrtBau und Wissen, TFB AG Lindenstrasse 10, 5103 Wildegg
KostenCHF 595.00 inkl. MWST. Frühbucher bis 30 Tage vor Kursdatum erhalten 5% Reduktion. Studierende (unter Vorweisung der Legi) zahlen CHF 150.00 inkl. MWST pro Kurstag.